Was für ein schöner Tag! Und ich muss sagen, ich habe mich sehr darauf gefreut!
Schon lange stand der Termin fest, am 09.01.2021 veranstalte der Staatsforst eine Drückjagd. Doch war lange nicht klar, ob uns Corona nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht.
Traditionell besetzen wir, d.h. mein Jagdherr und meine Waidgenossen, die Grenzen zu unserem Revier und harren der Dinge, in diesem Fall Stücke, die da kommen.
Um 8:30 Uhr ging es offiziell los, das bedeutete für uns, also meine liebe Frau und meinen lieben Dackel, früh aufstehen. Wir brauchen leider mit dem Auto ein paar Minuten länger ins Revier. Aber frei nach dem Motto, der frühe Vogel fängt den Wurm, raus aus den Federn, unser lieber Anton durfte ein paar Minuten länger liegen bleiben, rein in die Klamotten und los. Klar, es gab noch ein kleines Frühstück und ne Tasse Kaffee im Stehen.
Im Revier angekommen, haben wir nochmals unseren Dackel gelüftet. Er durfte nicht mit von der Partie sein und musste deshalb das Auto bewachen. Natürlich war er gut gegen die Kälte von der Dackelmama eingepackt worden.
Anschließend haben wir unsere Stände bezogen. Mittlerweile war es natürlich schon hell, doch haben wir unsere Waidgenossen, Corona bedingt nur aus der Ferne gesehen. Zu meiner rechten Hand konnte ich meine liebe Frau noch sehen. Ein Fernglas zur Hand dann auch etwas deutlicher. Wir wussten ja voneinander und mussten uns deshalb nicht noch gegenseitig bemerkbar machen. Doch ist dies oberste Pflicht, wenn auf eine Drückjagd eingeladen ist und man das Territorium und seinen Nachbarn nicht kennt, um folgenschwere Unfälle zu vermeiden.
Und auf einmal ging es los, man konnte das Hundegeläut hören und es machte sich merklich Aufregung bzw. Unruhe breit. Gespannt was das wohl so alles kommen würde, hielt ich Ausschau mit meine Büchse in der Hand. Freigegeben waren neben Schwarzwild auch Rehwild und Raubwild. Zur Sicherheit, und weil vom Jagdherren kombinierte Waffen (in meinem Fall ein Drilling) nicht freigegeben waren, noch meine Schrotflinte (aka Schrotti) in der Kanzelecke.
Schnellen Fußes sah ich einen Fuchs hinter meiner Kanzel kommen, doch konnte ich nicht schießen, da kein sicherer Kugelfang gegeben war. In solch einem Fall hat der Finger immer gerade zu bleiben, da insbesondere Büchsengeschosse aber auch Schrotkugeln einen großen Gefahrenbereich haben und oberstes Gebot bei der Jagd ist, Sicherheit geht vor Jagderfolg.
Kurz darauf sah ich aus gleicher Richtung ein Reh auf mich zu wechseln. Aber auch in diesem Fall, habe ich nicht schießen können, trotz dem ich es ansprechen konnte.
Einige Zeit später, das Hundegeläut war auf meiner Höhe zu hören, schoss ein Reh aus der Dickung. Doch auch hier konnte ich nicht schießen, da es mir nicht möglich war, das Stück sicher anzusprechen. Zur Belohnung schaute ich aber noch der Dackelmeute hinterher (gut, Meute ist übertrieben, es waren zwei), die tapfer auf ihren kleinen Stelzen versuchten, das Reh zu verfolgen.
Nach dieser spannenden Phase der Drückjagd wurde es wieder still. Das Hundegeläut verschwand in der Ferne und ich hatte etwas mehr Zeit, die Landschaft und das gute Wetter zu genießen. Natürlich nahm ich auch einen großen Schluck aus der Pulle, natürlich aus der Kaffeepulle! 😉
Nachdem wir dann merkten, es war nämlich noch ein zweites Treiben angekündigt, es tut sich nichts mehr bei unseren Nachbarn verständigten wir uns per WhatsApp mit unseren Kollegen und dem Jagherren, dass wir unsere Sachen packen und abbaumen.
Am Auto angekommen, wartete schon unser lieber Anton und hat uns freudig begrüßet.
Zur Belohnung habe wir mit ihm dann noch eine kleine Schneetour gemacht und dann wieder die Heimreise angetreten.
Fazit des Tages: Der jagdliche Erfolg hielt sich stark in Grenzen, doch hatten wir ein paar schöne Stunden an der frischen Luft, in einer tollen Winterlandschaft unter strahlendem Sonnenschein.
Wmh und bleibt gesund, euer Alex