Der erste Mai ist nicht nur traditionell „Tag der Arbeit“, nein, er ist in unseren Breitengraden, damit meine ich jetzt speziell Bayern, auch der Tag, an dem die Jagdzeit der Rehe, also in diesem Fall der Rehböcke wieder beginnt.
Für viele Jäger und somit auch für mich und meine Frau ist das ein spezieller Tag, auf den wir uns auch sehr freuen.
Die Kühltruhen sind leer, das Wetter ist wieder besser und beständiger und der karge Jagderfolg der Wintermonate gehört hoffentlich bald der Vergangenheit an.
Nun ist dieses Jahr bedingt durch Corona, na ja, und das war es eigentlich auch schon letztes Jahr, alles anderes. Das gesellige Beisammensein nach den Ansitzen fällt definitiv weg. Maximal sieht man sich beim Aufbrechen evtl. erlegter Stücke kurz aber selbstverständlich mit Abstand und Maske, was wirklich sehr schade ist. Denn Jagen ist nicht nur das Erlegen von Wild, nein, es ist viel mehr, Tradition, Brauchtum und Geselligkeit.
Was bleibt gleich?
Natürlich die Vorfreude aber auch die Vorbereitung auf diesen Tag. Da ich normalerweise meine Schießfertigkeiten regelmäßig auf dem Stand trainiere, fällt für mich der obligatorische Testschuss weg, doch habe auch ich dieses Jahr darauf nicht verzichtet, da die Schießstände, Corona bedingt, schon eine ganze Weile geschlossen sind. Für Jagdgenossinen und Jagdgenossen, die den Winter über nicht so häufig „zum Schuss“ gekommen sind, sollte der Gang ins Revier, um einen Kontrollschuss zu machen, auf alle Fälle Pflicht sein. Gerade auch, um sich nicht nur seiner eigenen Fertigkeit zu versichern, sondern auch um das Material zu prüfen, ob noch alles so präzise sitzt, wie im letzten Jahr. Auch ist es ein guter Zeitpunkt, den Rest seiner Ausrüstung zu checken, seine Messer nachzuschärfen, die Büchse zu ölen (dies bitte nur im übertragenen Sinne verstehen, über Waffenpflege unterhalten wir uns noch) und die Wildwanne im Auto zu verstauen.
Letztes Jahr am ersten Mai ist mir in den frühen Morgenstunden folgende Aufnahme gelungen (siehe unten) und wie ich finde, transportiert dieses Bild sehr gut die Stimmung, die einen (natürlich meist nur bei schönen Wetter) bei einem Morgenansitz umgibt. Ein Grund, den ich nun, da ich Jage, gerne mit aufführe, wenn mich jemand fragt, warum ich das tue, was ich tue.
Leider war es mir in meinem Jägerleben noch nicht vergönnt, direkt am ersten Mail einen Bock zu strecken, schade aber auch nicht allzu schlimm aus meiner Sicht, denn es sollte immer heißen „Sicherheit vor Jagderfolg“. Letztes Jahr hatte ich zwar einen stattlichen Bock vor, doch ergab sich nicht der richtige Moment, einen sicheren Schuss anzutragen und das bedeutet für mich stets, der Finger bleibt gerade.
Gerne berichte ich zeitnahe, wie der diesjährige erste Mai gelaufen ist und hoffe, dass ich euch ein Erlegerfoto präsentieren kann.
In diesem Sinne wünsche ich allen Waidgenossinen und Waidgenossen eine sichere Kugel und viel Waidmannsheil für den ersten Mai und natürlich auch für den Rest des Jagdjahres.
Euer Alex