Es ist schwer über ein Ereignis zu berichten, an dem so gut wie nichts passiert ist, doch versuchen wir es einfach mal. Und gut ein bisschen was ist dann schon auch noch passiert, also nur Mut, weiterlesen! 🙂
Der Wecker hat uns erbarmungslos um 02:30 Uhr geweckt aber das ist man ja als Jäger:in gewohnt. Bloß unser lieber Dackel Anton hat uns die Mittelkralle gezeigt, als wir ihn aus dem Körbchen schmeißen wollten und hat sich nochmals umgedreht. Aber gut, bei einem Lebendgewicht von 5,5 kg ist die eigene Meinung immer relativ und wir haben ihn dann einfach zum Jagen getragen. Aber Spaß bei Seite, wir sprangen in die Klamotten, packten unser Werkzeug in die Futterale, machten uns die Kaffeebecher voll und ritten los.
Auf dem Weg ins Revier bemerkten wir, dass sich das Straßenbauamt eine kleine Überraschung für uns einfallen lies und unsere Stammstrecke wegen Baumaßnahmen gesperrt hatte, sodass wir einen „kleinen“ Umweg nehmen mussten. Aber auch hier, kein Schaden ohne Nutzen, so konnten wir einen schönen Landstrich meiner mittelfränkischen Heimat bei Nacht erkunden.
Im Revier angekommen und schon einen halben Liter Kaffee intus, setze mich Angi an einem kleinen landwirtschaftlichen Unterstand ab und fuhr selbst weiter zu ihrem Sitz in den Wald, nahe unserer Jagdhütte. In völliger Dunkelheit ging es entlang eines kleinen Baches Richtung Ansitzeinrichtung „Schweinebachkanzel“, daher hat der kleine Bachlauf auch seinen Namen… 😉
Oben angekommen machte ich es mir unter einem verlassenen Hornissennest gemütlich, packte meine Ausrüstung aus und harrte den Dingen, die da kommen sollten. Ok, nachdem ihr die Überschrift ja bereits gelesen habt, ist die Spannung natürlich raus, es ist leider nichts gekommen. So hatte ich dann auch viel Zeit der Natur beim Erwachen zuzuschauen und zu beobachten, wie zwei Tauben das frisch eingesäte Maisfeld rechter Hand von mir plünderten. Beim Rest meiner Feldjägerkollegen sah die Sache nicht viel anderes aus, tote Hose.
Doch hatte unsere einzige Weidgenossin im Bunde, meine liebe Angi, etwas mehr Glück, also was den Anblick angeht, doch zum Schuss ist auch sie nicht gekommen. Da sie tief im eigenen Revier ihren Sitz hatte, bekam sie von unserem Jagdherren die Anweisung, Zukunfstböcke stehen zu lassen. Und ratet mal, wer sie in der Morgendämmerung besuchen gekommen ist, ein Prachtbursche an Zukunftsbock und eine hoch tragende Ricke. In beiden Fällen versteht es sich von selbst, den Finger gerade zu lassen.
Wiese am Schweinebach Mai 2021 Wiese am Schweinebach Mai 2020
Aber gut, wie heißt es so schön, mal verliert mal und mal gewinnen die anderen. Auch wenn es hier nicht zwingend um etwas zum Gewinnen gegangen ist, hörten wir den einen oder anderen Schuss aus den Nachbarrevieren.
Leider, und wie sollten es gerade auch anderes sein, fiel das obligatorische Treffen an der Jagdhütte diese Jahr flach, was sehr schade war aber bei der momentanen Lage einfach nicht angebracht gewesen wäre. Und, es gab ja eh nichts zum Verblasen.
In diesem Sinne, Wmh und bis bald,
euer Alex