Zugegeben, eine recht philosophische Überschrift für einen Beitrag aber, wie ich finde, dem Thema angemessen. In diesem Beitrag soll es darum gehen, warum ich der Jagd nachgehe und das ganze mehr als nur ein Hobby für mich ist.

Eigentlich fing alles mit dem damaligen Freund und jetzt Mann, der Schwester meiner damaligen Freundin, jetzt Frau an… Um es kurz zu machen, alles fing mit meinem Schwager an. Als wir uns die ersten Male gesehen und kennen gelernt haben, erzählte er mir, dass er Jäger sei und sein Vater sogar eine Jagdschule betreiben würde. Kurz darauf machte meine Schwägerin den Jagdschein und berichtete uns, was für ein tolles Erlebnis das gewesen sei und wie viel Spass ihr die Jagd machen würde.

Nun kamen auch meine liebe Frau und ich ins Grübeln. Jagd, Natur, ein gemeinsames Hobby, hochwertige Lebensmittel, Naturschutz, ein Tier selber töten und aufbrechen… all diese Gedanken schwirrten durch unsere Köpfe und wir haben sie lange kreisen lassen. Doch dann haben wir uns letztendlich doch in das Abenteuer Jagdschein gestürzt und uns in der Jagdschule Thüringen angemeldet.

Meisterschütze in Ausbildung

Warum gerade diese Jagdschule? Ja klar, der Verdacht liegt nahe, Schwager und Schwägerin haben uns überzeugt – und um das Ergebnis vorwegzunehmen, es war einfach eine runde Sache. Wir haben uns dazu entschieden, an einem zweiwöchigen Kurs teilzunehmen. Ja, ich weiß, gegen dieses Format gibt es sehr viele Vorbehalte. Gerade alteingesessene Waidmänner behaupten, dass man da nichts lernen würde und kein guter Jäger wird. Aber was soll ich sagen, aus uns ist auch was geworden! Wenn man die richtigen Lehrmeister hat und vor dem Hintergrund eines guten Lernkonzeptes, durchsetzt mit Praxis im Wald, im Zerwirken und vor allem an der Waffe, gut ausgebildet wird, dann steht man keinem etwas nach. An dieser Stelle eine klare Empfehlung für diese Format und natürlich auch für diese Jagdschule. Wenn ihr mehr dazu wissen wollt, schaut doch mal auf die Seite der Jagdschule (externer Link) oder schreibt mir gerne eine Mail.

Das Jagen hat meinen Blick auf viele Dinge stark verändert. Schon immer stand für mich außer Frage, unsere Natur zu schützen, meinen Müll zu trennen und das Leben von Tieren zu achten. Aber wie genau kann man den letzten Punkt meiner Aufzählung mit dem Jagen vereinbaren? Das Leben von Tieren achten und sie gleichzeitig zu jagen??? Eine gute Frage, oder!?! Nicht nur habe ich mir diese Frage auch selbst gestellt, nein, ich habe sie mir auch selbst beantwortet: „Wer Fleisch essen will, sollte den Arsch in der Hose haben, ein Tier auch töten zu können, es aufzubrechen und zu zerwirken“. Dieser Glaubenssatz hilft mir nicht zu vergessen, dass Fleisch nicht auf den Bäumen wächst, dieses Lebensmittel zu schätzen und den Konsum als bewussten Genuss zu zelebrieren. Klar, auch wir schaffen es noch nicht in Gänze Industriefleisch aus unserem Alltag zu verbannen, aber es ist weit mehr als nur ein Anfang, seinen Speiseplan mit Wildfleisch zu bereichern.

Edelteile Rehfleisch

Auch ist Jagen sehr viel mehr, als „nur“ in den Wald zu gehen, ein Stück Wild zu strecken, es aufzubrechen, zu zerwirken und dann irgendwann auf den Grill zu legen. Nein, die Hege, also die Arbeit im Revier für Wild und Wald, nehmen einen großen Teil des Jägerlebens ein. Es gibt quasi immer etwas zu tun, sei es Hochsitzeinrichtungen zu bauen oder in Schuss zu halten, Wildschäden zu beseitigen und somit die Bauern glücklich zu machen oder Forstwirten zu helfen, ihre Setzlinge vor Verbiss zu schützen.

Me Myself and I

Aus meinem jagdlichen Selbstverständnis heraus sehe ich auch den verantwortungsvollen Umgang mit Waffen nicht als Gefahr für die Allgemeinheit, wie es mit Vorliebe die Partei „Bündnis 90 die Grünen“ tut und in ihrem aktuellen Wahlprogramm auch festgehalten hat. Hier werden Jäger, Sportschützen und andere legale Waffenbesitzer mit Terroristen gleichgesetzt. Mit Verlaub liebe Grünen, einer von vielen Punkten, der einfach bei euch nicht passt, um es mal „nett“ auszudrücken. Welcher Terrorist, der die Absicht hegt, anderen Menschen Böses zu tun, würde sich die Arbeit machen und erstmal den Jagdschein zu erlangen, um sich dann eine Waffe zu kaufen, die er dann registrieren lässt und so weiter und so fort… Jäger sind kundige Personen, denen beigebracht wurde, mit Waffen verantwortungsvoll umzugehen und sind in meinen Augen das krasse Gegenteil einer Gefahr für die Öffentlichkeit. Und um es an dieser Stelle mal klar zu artikulieren, WIR SIND KEINE TERRORISTEN!!! Aber gut, regen wir uns hier mal nicht weiter auf…

Ein letzten Punkt, den ich gerne anführen möchte, ist natürlich mein treuer Freund Anton aka „Der Dackler“! Während der Ausbildung zum Jäger mussten wir uns natürlich auch sehr intensiv mit dem Thema „Hund“ auseinandersetzen. Ich konnte mir damals nicht vorstellen, einen Hund in die Familie mit aufzunehmen, da ich dachte, wir würden aus zeitlichen Gründen diesem Tier nicht gerecht werden. Aber auch hier, was soll ich sagen, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Anton ist mittlerweile oder besser gesagt sehr schnell zu einem untrennbaren Mitglied unserer Familie geworden und begleitet uns auf Schritt und Tritt.

Der Dackler nebst Personal

In Summe bin ich sehr froh, diesen Weg zusammen mit meiner Frau (und natürlich auch mit Dem Dackler) so gegangen zu sein, würde es wieder tun und freue mich noch auf viele spannende Jagdabenteuer und kann euch nur ermutigen, waidgerecht zu jagen oder euch weiter mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Wmh und viele Grüße!

Euer Alex

Gewehr bei Fuss