Wie die Überschrift schon vermuten lässt, war ich sehr überrascht, so kurzfristig eine Einladung zu einer Drückjagd zu bekommen.
… und wenn man Zeit hat, sagt man natürlich zu und lässt sich so eine Chance nicht entgehen!

Gesagt und getan, ich bin am Start. Und so ging es an einem wettertechnisch interessanten Samstag Morgen auf, in die Rhön.
Die Rhön, wer kennt sie nicht, ist landschaftlich fast unschlagbar und immer eine Reise wert, selbst wenn man unbewaffnet ist. Eine tolle Region, um die Seele baumeln zulassen… aber ich schweife gerade vom Thema ab.

Ja, lasst mich noch ein paar Worte zum Wetter verlieren, als ich in Würzburg startete, alles gut, leicht bewölkt. Kurze Zeit später, fing es auf der Autobahn an zu regnen. Dieser Regen wuchs sich während der Fahrt zu einem Starkregen aus, sodass man aufpassen musste, nicht von der Fahrbahn gespült zu werden. Leider gelang das ein paar Autos vor mir nicht. Ich konnte gerade noch einem Unfall und einer Vollsperrung ausweichen und setzte meine Fahrt auf der Landstraße fort. In der Rhön angekommen, Schnee soweit das Auge reicht.

Mit großen Erwartungen schlug ich um 09:00 Uhr morgens bei meinem Bekannte auf, der mich eingeladen hatte. Nach einem Kaffee und einem ausführlichen Materialcheck ging ist los. Es war Schwarzwild freigegeben und die Bilder der Wildkameras versprachen eine große Strecke. Auf dem Video was mir gezeigt wurde, sah man eine Rotte mit min. 50 Stück. Könnte also spannend werden.

Alexander Grum Drückjagd
Das richtige Outfit macht den Unterschied

Nachdem wir gemeinsam zum vereinbarten Sammelpunkt gefahren sind, natürlich unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen, wurden wir in weitere kleine Gruppen eingeteilt und bewegten uns zu Standpunkten, die uns vorab schon bekanntgegeben wurden. Auch wurden wir vorschriftsmäßig auf einen gültigen Jagdschein und einen Schießnachweis kontrolliert und erhielten noch eine kleine Stärkung für unterwegs.
Jeder Gruppe war ein ortskundiger Jäger zugewiesen, welcher uns angestellt und eingewiesen hat. Solch eine Einweisung ist sehr, sehr wichtig, da man in einem fremden Revier nicht immer genau weiß, wo was ist.
Sicherheit muss an dieser Stelle immer GROß geschrieben werden und kommt definitiv auch immer vor dem Jagderfolg. Sich mit seinen Nachbarn abzustimmen, auf einen sicheren Kugelfang zu achten und sein Schußfeld vorab gut zu inspizieren, sorgen für eine sichere Jagd.

Um 10:00 Uhr ging es dann endlich los. Ich hatte einen sehr schönen Stand zugewiesen bekommen, der ein großes und sicheres Schussfeld hatte. Und wie schon eingangs erwähnt, Gott sei Dank, kein Regen, sondern ein leichter Schneefall, der das Treiben begleitete.

Als Begleiter hatte ich diesmal meine Marlin 1895 im Kaliber 45/70 Gov. mit dabei. Ein Unterhebelrepetierer, der eine schnelle Schussfolge erlaubt, ein fünf Schuss Magazin hat und somit sowohl vom Kaliber als auch von der Magazinkapazität her, genug Reserven hat, sollte die große Rotte kommen. Kombiniert habe ich meine Büchse mit einem Drückjagdglas 1-6×24 der Marke Hawke, ein tolles Glas für einen fairen Preis.

Nun hieß es zwei Stunden Spannung pur. Es rascheltet, quiekte und bewegte sich im Unterholz. Es gab kaum Gelegenheit, mich etwas am mitgebrachten Kaffee aufzuwärmen, da ich ständig die nähere Umgebung im Auge hatte und hoffte, dass nun gleich der Lebenskeiler aus der Dickung springen würde. Doch zeigten sich statt Sauen, die freigegeben waren, „nur“ Rehe, Hasen und Füchse.

Blick in den Rhöner Wald
Blick in den Rhöner Wald

Um 12:00 Uhr hieß es dann Hahn in Ruh, wir trafen uns am Gruppensammelpunkt und ich wartete auf meine Mitfahrgelegenheit. Corona bedingt blieb ein Schüsseltreiben natürlich aus, doch hatte ich kurz Gelegenheit, mich mit ein paar Waidkollegen auszutauschen und es wurde schnell klar, dass kein einziges Stück zur Strecke gekommen ist.

Ein schöner Rundumblick vom Stand!

Na ja, wie heißt es so schön, mal verliert man und mal gewinnen die anderen. Doch habe ich mal wieder viele schöne Eindrücke mit nach Hause genommen.

Wmh und bleibt gesund! Eurer Alex

Gewehr bei Fuss