„Eigentlich“ sagen die meisten Jäger, und ich schließe mich da teilweise an, dass man zum Jagen nicht zwingend eine Kurzwaffe braucht. !Aber! Ich würde diesen Beitrag nicht schreiben, wenn es denn doch nicht ein paar Gelegenheiten geben würde, bei denen man eine Kurzwaffe doch ganz gut brauchen kann. So lasst uns doch auch zu diesem Thema ein paar Gedanken anstellen, um auch hier die richtige Wahl zu „treffen“.

Fangen wir doch mal wieder damit an, das ganze Thema systematisch einzuteilen und die einzelnen Punkte nach und nach abzuarbeiten.

Grundsätzlich teilen wir Kurzwaffen in zwei Arten auf:

  • Revolver
  • Pistolen

Auf die technischen Unterschiede muss ich hier glaube ich nicht weiter eingehen, die haben wir ja hoffentlich zu Genüge während des Jagscheinkurses oder in der Waffensachkunde gelernt.

Einsatzmöglichkeiten:

  • Fangschuss
  • Fallenjagd
  • „Backupwaffe“ (was auch immer das genau bedeutet, man möge es mir in den Kommentaren erklären)
  • Selbstverteidigung (also im schwarzwildlichen Sinne)
  • Sportschießen (Spaß am Schießstand kommt derweilen auch beim Jäger auf)

Die Qual der (richtigen) Wahl:

Nach dem wir uns nochmals die verschiedenen Arten (ok, sind ja nur zwei) und die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten in den Sinn gerufen haben, können wir mal zusammen überlegen, was wir uns, wenn es denn sein muss, zulegen wollen / sollen.

Wie so oft, bzw. eigentlich immer bei diesen Themen, steht für mich Sicherheit an oberster Stelle, sodass wir auch hiermit beginnen sollten. Eine Einschätzung, welche ich mit meinem Jagdlehrer teile ist, dass man sich für jagdliche Zwecke immer einen Kurzwaffe mit außenliegendem Hahn zulegen sollte. Was das mit dem Thema Sicherheit zu tun hat? Ganz einfach! Man kann mit geschlossenen Augen den (Sicherheits-) Zustand seiner Waffe erkenne / erfühlen. Hingegen kann man bei einer Pistole, ich nehme da mal das Beispiel Glock 17, nicht so ohne weiteres „erfühlen“, in welchem Gemütszustand sich sein treuer Begleiter im Holster gerade befindet, zumal sich an dieser Waffe noch nicht mal eine außenliegende Sicherung befindet. Das Gegenargument, dass man beim Robben durchs Unterholz an einem Ast hängen bleiben kann, den Hahn somit spannt und der nächste Ast dann an den Abzug kommt und einen Schuss auslöst… naaaaaaa ja… können wir ja mal mit dem Weihnachtsmann diskutieren, also soll heißen, aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich.

Das passende Kaliber:

Und da wäre es wieder mein Lieblingsthema! Frage zwei Jäger und Du hast fünf Meinungen, also auch hier wieder mein Vorwort, dass die folgenden Sätze nur meine Meinung darstellen. Ich würde auch hier zu Maß und Mitte tendieren, also ein Kaliber zwischen .22 und 50 BMG wählen, außer wir sprechen über die Fallenjagd, hierfür ist .22 gut geeignet oder wir wollen mit 50 BMG Dinosaurier in Texas jagen.

Da nur wischen diesen zwei Ausprägungen so viele Möglichkeiten liegen und wir nicht jedes Kaliber einzeln durchdiskutieren können, an dieser Stelle gleich meine Empfehlung:

  • Wenn es eine Pistole werden soll, dann macht man mit einer 9mm, z.B. einer Beretta oder CZ nichts falsch…
  • und wenn es ein Revolver sein soll (dazu würde ich im jagdeichen Bereich eher tendieren), dann könnte man durchaus zu einem 38er (von S&W, Colt oder Remington) greifen und würde nichts falsch machen.

Was nach meiner Erfahrung auch immer mit in die Überlegungen einbezogen werden sollte, sind Gewicht und Preis, denn nichts ist peinlicher, als von einer überteuerten und übergewichtigen Kurzwaffe, die am Gürtel befestigt ist, die Hosen runter gezogen zu bekommen. 😉 Achtet ferner auch darauf, dass das Kaliber nicht zu exotisch ist, damit ihr auch immer gut und einigermaßen günstig an die Munition kommen, solltet ihr am Stand mal ein paar Humpeln mehr fliegen lassen.

Any Questions so far?

Sprecht oder schreibt mich gerne an, wenn ich euch bei der Wahl eurer ersten oder zweiten oder dritten … Kurzwaffe behilflich sein darf!

Weidmannsheil und beste Grüße aus dem schönen Franken Alicante / Spanien!

Alex

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Gewehr bei Fuss