Wenn man die Gelegenheit hat, mit Profis zusammenzuarbeiten, sollte man seine Chance nutzen, denn es könnte lecker werden.
Nicht, dass ich daran gezweifelt hätte, dass es lecker wird, so viel vorweg, das war mir von Anfang an klar. Vor Kurzem erhielt ich von einem guten Freund, seines Zeichens Küchenmeister und Chefkoch des Hotels Post in meiner Heimatstadt Rothenburg ob der Tauber, die Einladung zu einem kleinen Kochkurs. Gut, zugegebenermaßen haben wir nicht nur gekocht sondern auch ein paar Gläser Wein getrunken, aber das nur nebenbei bemerkt.
Von meinem letzten Stück Rehwild, welches ich selbst gestreckt, aufgebrochen und zerwirkt hatte, war noch ein schöner Rücken nebst Filets in der Truhe. Kurzerhand entschied ich, dass das wohl das richtige Stück Fleisch ist, mit dem ich ins Rennen gehen sollte, um das richtige Material zu liefern.
Nachdem wir ein Schlückchen Wein zur Einstimmung getrunken hatten, ging es los. Mit ein paar geschickten Schnitten lösten wir das Fleisch von den Knochen und bereiteten es zum Braten vor. Das Bisschen Fett an den Filets haben wir nicht weggenommen, denn Fett ist ja bekanntlich ein Geschmacksträger. Lediglich die Silberhaut haben wir vom Rücken abgehoben. Und dann ging es auch gleich ab in die Pfanne. Scharf angebraten und dann weiter in den Konvektomaten (Heißluftdampfgerät, welches überwiegend in Profiküchen zum Einsatz kommt). Sollte man solch ein Gerät nicht zur Hand haben (habe selbst keines daheim), so kann man auch alternativ den Ofen verwenden. Nur sollte man, wie auch im Konvektomaten verwendet, ein Thermometer haben, um die Kerntemperatur messen zu können.
Zwischenzeitlich bereiteten wir die Beilagen und Soßen zu. Hier gab es leckere Spätzle und eine Jus gezogen aus Rehknochen. Doch ein Highlight stand noch aus, eine Sauce Hollandaise verfeinert mit Preiselbeeren (leider geil).
Nachdem das Fleisch eine Kerntemperatur von ca. 52 Grad erreicht hatte, wurde es noch mit Salz und Pfeffer, bzw. mit der geheimen Gewürzmischung des Küchenchefs gewürzt, aufgeschnitten und direkt angerichtet.
Das Ergebnis, ein Traum! Wie schade, dass man Geschmäcker und Gerüche nicht digital transportieren kann, doch denke ich, die Bilder sprechen für sich! So muss das meine lieben Freunde, tolles Fleisch (mehr Bio geht nicht) fachgerecht zubereitet und alles ist gut!
Wenn ihr euch selbst von den kulinarischen Hochgenüssen in meiner Heimatstadt überzeugen wollt, schaut doch einfach mal selbst im Hotel Post vorbei. Hoffen wir nur, dass wir nicht mehr allzu lange warten müssen und der Corona-Spuk schnell ein Ende findet.
Wmh aus der Küche und bleibt gesund!
Euer Alex